Neues von Caracol!
Ich habe mich so lange nicht
gemeldet, aber alles war so neu und aufregend, da hatte ich kaum Zeit. Aber
jetzt will ich mal erzaehlen, wie es mir so gegangen ist. In einem Wort
Vorzueglich! Ueber ein Jahr bin ich schon hier. Als erstes war ich bei
"meiner" Tieraerztin, Helena, sie ist ja so was von klasse. Ich durfte
auf den Tisch, sie drueckte und befummelte mich von hinten bis vorne, befreite
mich von meinen schlimmen Ohrenschmerzen und war ganz lieb zu mir. Also, wenn
ihr mal einen guten Vet braucht, ich empfehle Helena aus Klavrestroem. Da bekommt
man auch Manicure und Pedicure.
Von der Leine durfte ich aber nicht,
da konnte ich so viel ziehen und zoppeln wie ich wollte, war nichts zu machen.
Erst als wir in Berlin im Grunewald waren hat die Mama gemerkt, dass ich NIE
verschwinde. Menschen sind schon komisch, steht alles in der
Rassebeschreibung auf der Casa-Seite, aber sie glauben ja nicht, was andere sagen. Wollen
alle Fehler selber machen.
Was toll ist, ich habe einen Job! Da
staunt ihr, nicht wahr?
Also, wir Hunde mit
Migrationshintergrund muessen ja immer vorsichtig agieren, wir duerfen uns nicht
so in den Vordergrund stellen, immer hilfsbereit sein, nicht viel kosten und
immer artig sein. Da dachte ich mir, ich suche mir eine Arbeit,als Einwanderer
bleibt ja nicht viel au?er Taxifahren oder putzen. Wir hier haben ja nur jagen
gelernt,darin waren wir gut, aber das ist jetzt nicht so gefragt, Taxifahren kann
ich nicht wegen meiner kurzen Beine. Also: Putzen. Das geht immer.
Als erstes
habe ich eine Ich-AG gegruendet. Abends geht die Mama immer nochmal zu den
Huehnern und schaut, ob sie auch brav zu Bett gegangen sind. Da mache ich mich
gleich daran den Auslauf zu saeubern, ich beseitige alle Huehnerkoettel. Muss die
Mama sich nicht mehr buecken. Zwischenzeitlich habe ich noch 5 Mitarbeiter
dazubekommen, da geht die Arbeit ruck zuck vonstatten und die Huehner haben es
immer sauber.
Als ich hier ankam letztes Jahr, ist
die Mama gleich mit mir in den neuen Hundeauslauf hier im Ort gegangen. Hatte
ich eine Angst! Da war ein Mann! Autos fuhren daran vorbei! Kinder kamen auch
ab und zu! Es war der reine Horror, aber mit der Zeit habe ich mich dran
gewoehnt, der Mann, Carl-Eric, ist mein bester Freund,(er hat auch immer was zu
naschen in den Taschen) und die Autos hoere ich schon gar nicht mehr. Sie nennen
mich dort lilla stumpan, was sowas ist wie kleiner Wicht.
Gut ist, dass es hier nicht so heiss
wird, neulich bekamen wir alle mal ein Eis, weil es 25 Grad warm war. Aber der
Winter war ganz schoen lang und die nackigen Galgos haben immer ein Maentelchen
getragen, bis Ende Juni!! Ich nicht!
Das reicht nun fuer heute, ich
wuensche allen einen schoenen Sommer!
Eure Caracol
(2015)