Shiva 2. Geschichte
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Hola amigos...
seit einem Jahr habe ich nichts mehr von mir hören lassen, höchste Zeit also für ein Lebenszeichen! Inzwischen bin ich 10 Jahre alt, habe auch etwas an Gewicht zugelegt, springe nicht mehr über Gartenzäune – und ich weiss nicht, wie ich auf Ibiza die Sommerhitze ausgehalten habe! Hier ist es nämlich in den letzten Tagen auch fast so heiss wie in Spanien, da döse ich den ganzen Tag auf den kühlen Fliesen und gehe erst abends nach Sonnenuntergang spazieren….
Ich habe so einiges erlebt in den vergangenen Monaten. Im letzten Spätsommer habe ich mich als leidenschaftliche Mäusejägerin entpuppt und stundenlang tiefe Löcher und meterlange Gräben aufgebuddelt - nichts und niemand konnte mich davon ablenken. Frauchen konnte einmal deswegen sogar nicht zur Arbeit fahren….
Dann bekam ich einen netten Hundetrainer, den ich aber sehr schnell durchschaut habe. Er sollte mir beibringen, dass man andern Artgenossen freundlich begegnet. Ich habe mich in seiner Gegenwart so benommen wie von mir erwartet wurde, aber zuhause mit meinem Frauchen habe ich mich natürlich wieder so gegeben wie ich nun mal bin: „Shiva die Wilde“.
Zur letzten Trainingsstunde wollte ich dann nicht mehr aus dem Auto aussteigen; da hat Frauchen endlich gemerkt, dass es nichts bringt.
Die Mauserei musste ich über Winter wohl oder übel aufgeben, weil der Boden so hart gefroren war. Zum Glück habe ich ein dickes Winterfell bekommen, vor allem am Nacken und über den Schultern.
Die Spaziergänge im Schnee und bei Kälte fand ich deshalb nicht so schlimm.
Ich bekam auch einen neuen Job, ich durfte nämlich die Zusammensetzung des Vogelfutters kontrollieren. Manchmal waren Rosinen drin, da habe ich mich dann auch bedient… So allmählich dauerte mir der Winter doch zu lang und ich träumte vom Frühling, von der Sonne, grünem Rasen mit Blumen und auch davon, endlich wieder eine Maus zu fangen!
Das habe ich übrigens kürzlich wieder in Rekordzeit von nicht mal 10 Minuten geschafft (und Katzen sitzen stundenlang vor den Mauselöchern!). Ich habe Frauchen die halbtote Maus geschenkt – einfach so, weil ich sie wirklich so lieb habe und sie mich auch. Frauchen verlangte aber empört, dass ich die Maus sofort totbeissen sollte, was ich sofort auch getan habe. Sie nahm dann mein Geschenk an, murmelte „muchas gracias“ und liess es aber bald heimlich in ein Gebüsch fallen (ich habe es aber genau gesehen!). Naja, die Idee war wohl doch nicht so gut…
Vor ein paar Wochen ist mein Kumpel, der alte Dackel Fritz, in den Hundehimmel gegangen. Zugegeben, er fehlt mir nicht sehr, aber dafür habe ich jetzt auch noch Omas Wohnung zu bewachen. Das hat nur Vorteile: ich habe noch ein zweites Sofa zum Schlafen, darf dort auch fernsehen und vom Balkon aus die Nachbarn in ihren Gärten anbellen. Ich habe einfach gern den Überblick über alles!
Dann war ich im Juni noch mit Frauchen und Oma im Engadin. Ich bin wie eine Gämse überall herumgeklettert. Im eiskalten Wasser des Silser Sees konnte ich dann meine strapazierten Pfoten abkühlen.
Einmal haben wir Picknick im Wald gemacht. Stellt Euch vor, für mich war auch ein Lunchpaket mit feinen Sachen dabei!
A propos Fressen: Am liebsten fresse ich neuerdings Erdbeeren (ohne Sahne) oder Schlagsahne (ohne Erdbeeren). Auch von Frauchen entsteinte Kirschen und Aprikosen habe ich schon probiert, aber nichts geht über Erdbeeren!
Wie Ihr seht, bin ich sehr glücklich in meiner neuen Heimat. Ich habe endlich ein Haus mit Garten, rund um die Uhr Streicheleinheiten, leckeres Futter - und Frauchen und Oma sind stolz auf mich. Was kann ein Hund sich mehr wünschen?
Liebe Grüsse aus dem Hundeparadies auf Erden von Eurer Shiva, Prinzessin von Ibiza |
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